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24.07.2021, 17.00

Bei einem der zahlreichen Gewitter in diesem Sommer 2021 schlug der Blitz am 4. Juni gegen Mitternacht in den Turm der Dreifaltigkeitskapelle in Mittenägeri ein. Während früher die Bäume der Umgebung einen gewissen Schutz boten, ist der Turmspitz inzwischen höchster Punkt im Umkreis und damit vermehrt Ziel von Blitzeinschlägen. Dabei wurde die mehr als fünf Jahrhunderte alte Glocke – ein Giessdatum ist nicht bekannt – beschädigt, das Joch mittendurch gespalten. Auch an den Dächern und elektrischen Anlagen und Geräten des angebauten Eremitenhauses entstand erheblicher (Sach-)Schaden. Dazu ist in der Zuger Zeitung vom 6. Juli 2021 dieser Bericht erschienen.

Das Joch wurde in der Zwischenzeit ersetzt und der wahrscheinlich ursprüngliche Klöppel gegen einen neuen ausgetauscht. Zusätzlich wurde die Aufhängung mit einem Kugellager versehen, die das immer noch von Hand vorgenommene Läuten erleichtern soll. Später werden zudem die Dächer der Kapelle und des Eremitenhauses mit einer Blitzschutzanlage versehen. Mindestens die Glocke wurde damit fit getrimmt für den Betrieb der nächsten Jahrhunderte.

Gemeindeleiterin Margrit Küng hat die Glocke nach dem Wiederaufzug in den Glockenturm – in ihrer Luzerner Hinterländer Mundart – frisch eingesegnet bevor Glöcknerin Josefina Camenzind sie ein erstes Mal wieder erklingen liess.

Glogge vo de Drüfaltigkeitskapelle:
– meischtens hanged si schtill vor sich äne,
viellecht luegt sie zrogg,
uf de, wo die alt Landschtross no d’Houptschtross gsi isch,
wo’s no wenig Verchehr gha hed,
wo d’ Lüüt froh gse send, dass si glüttet hed,
si hed ihne Tagesschtruktur ghä,
ned jede hed e Uhr oder es Händy gha.

Glogge vo de Drüfaltigkeitskapelle:
– viellecht luegt si au höt no gnau häre,
gseht, dass si nüm ellei schtoht,
dass die alte schützende Böim ewäg send,
gseht, dass d Lüüt hetzid,
ghört, dass mer sich mängisch wägem Lüüte ufregt.

Glogge vo de Drüfaltigkeitskapelle
– viellecht luegt si i d’Zuekunft und dänkt,
ich lüüte wiiter,
au wenn nur no am Samschtig Obe
oder wenn Pilger verbi chömid.
Es isch guet, wenn d’Lüüt mich ghörid
und vielleicht e Momänt, am Samschtig dra dänkid,
dass ihne de Sonntig als Tag vo Gott,
als Ruhetag gschänkt isch.

D Glogge vo de Drüfaltigkeitskapelle, lömer si lo lüüte,
bitte mer Gott um sine Säge:
Guete Gott, sägne die Glogge vo üsere Kapelle.
Si söll üsi Ouge, Ohre und Härze uftue für dech,
dass mer gsehnd, wie riich du üs immer weder beschänksch.
Si söll üs erinnere, dass du’s bisch, wo über üs wacht und
üs begleitisch bi allem Tue.
Si söll üs hälfe, dass mer s’Schtuune und s’Danke ned verlerid.
Si söll üs ilade, dass mer immer weder Zyte für Schtilli und Bsinnig finded.
Drum bliib du guete Gott mit dim Säge über dere Glogge und über üs allne,
wo si immer weder dörfe ghöre.

Im Name vom Vater, Sohn und Heilig Geischt. Amen.