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23.04.2020, 15.53

Im letzten Monat wurde ich von überall her geradezu überschwemmt mit Telefonanrufen, Nachrichten und E-Mails. Diese Pandemie hat Panik, Angst, Verwirrung, Traurigkeit, Verzweiflung und Wut verursacht. Immer mehr habe ich das Gefühl, in einem „Weltuntergangs-Film“ zu leben, aber die Art, die ich instinktiv ausschalten würde, weil sie zu verstörend ist. Und selbst die religiösesten Leute fragen mich: Warum passiert das? Wo ist Gott in all dem?

Die Erzählung der Emmaus-Geschichte an diesem dritten Ostersonntag ist sehr ergreifend. Das Evangelium gibt uns irgendwie Antwort auf diese existenzielle Frage. Die Jünger wollen auch heraus dem erlebten „Weltuntergangs-Szenario“.  Sie waren niedergeschlagen, entmutigt und ängstlich. Das Leben schien düster, bedrückt und unsicher. Dann trafen sie Jesus auf der Strasse, aber sie erkannten ihn nicht. Er ging mit ihnen, erklärte ihnen die heiligen Schriften und öffnete ihre Herzen. Als die Zeit für das Abendessen kam, fühlten sie eine starke Bindung zu diesem „Fremden“. Die Gegenwart Jesu linderte den Schmerz ihrer Herzen und erfüllte sie mit Hoffnung. Die Angst, die sie ergriffen hatte, löste sich und sie waren voller Freude. Dann erkannten sie Jesus beim Brechen des Brotes. Mit Mut und Freude kehrten sie nach Jerusalem zurück und verkündeten, dass der Herr tatsächlich auferstanden ist.

Wo ist Gott in all dem? Wie die Jünger auf dem Weg nach Emmaus geht Gott mit uns in dieser Pandemie. Wir können die Gegenwart Gottes in den Menschen sehen, die unser Herz durch ihren Dienst berühren, in den „Frontlinern“, in Personen, die in dieser Zeit der Krise, ihre Liebe gerade auf die Bedürftigen gerichtet haben. Natürlich ist Gott auch in den Betroffenen des Coronavirus gegenwärtig.

Wenn wir uns diese Woche an die Gegenwart den auferstandenen Christus erinnern, können auch wir ihn bitten, bei uns zu bleiben. Es ist eine gute Zeit, darüber nachzudenken, wo wir jetzt am meisten die Liebe, die Führung und die Ermutigung Jesu brauchen. Gibt es einen Ort, an dem wir versuchen, „alleine zu gehen“? Haben wir Entscheidungen zu treffen, wo die Einladung Jesu uns helfen würde, die Richtung zu finden, nach der wir suchen? Wenn wir Jesus einladen, „bei uns zu bleiben“, erinnert es uns daran, wie nahe der auferstandene Christus uns ist, und es bestätigt unseren tiefen Glauben, dass wir diese Gegenwart in unserem Leben brauchen.

Schliessen wir uns dem Ruf der Jünger an; „Bliebe bei uns“ und wir fragen uns, ob und wie es möglich sein kann, dass durch mich auch andere Menschen Jesus Christus erfahren.